Tipp 7: Hochwasser
Hochwasser ein seltenes Ereignis?
Hochwasser und Überflutungen zählen zu jenen Katastrophen, die in Österreich regelmäßig auftreten.
Am häufigsten betroffen sind sicherlich die Gebiete entlang der Donau und ihrer Zubringer. Aber auch in jenen Regionen,
durch die nur kleinere Bäche führen, kann es unter bestimmten Umständen zu Überschwemmungen kommen.
Mögliche Ursachen die zu Überschwemmungen führen:
- Starke anhaltende Regenfälle mit dementsprechend hoher Niederschlagsmenge
- Zu klein dimensionierte Abwasseranlagen
- Starke Schneeschmelze aufgrund besonderer Witterungsverhältnisse (rascher Temperaturanstieg)
- Technische Gebrechen (Wasserrohrbruch, Störungen in Wehranlagen, Wartungsfehler bei Rückstauklappen etc.)
- Verklausungen
- Bruch von Dämmen
- Eisstoß
- Übergehen von Teichen
- Unsachgemäße Bebauung landwirtschaftlicher Nutzflächen
Aufgrund der Vielfalt der möglichen Ursachen muss jeder in seinem Umfeld prüfen, inwieweit ihn persönlich
eine Bedrohung durch Hochwasser oder Überflutung treffen kann.
Es empfiehlt sich abzuklären:
- Hat es in der Gemeinde schon einschlägige Ereignisse - auch wenn sie vielleicht schon sehr lange zurückliegen -
gegeben (Aufzeichnungen im Gemeindeamt, mündliche Überlieferung)?
- Gibt es Hänge in der Nähe? Auch wenn dort kein Gewässer fließt, kann plötzlicher starker
Niederschlag Abgänge von Wassermassen, Schlamm und Geröll hervorrufen.
- Sind Flüsse, Bäche, in der Nähe? Oft muss man dazu ein wenig genauer schauen, um nicht den großen
Fluss hinter dem Damm zu übersehen (z.B. Straßen in Augebieten).
- Gibt es in der Nähe Teiche, die übergehen könnten?
- Gibt es ausgetrocknete Flussläufe, Bachbette, etc.?
- Wie sieht es mit der Kanalisation aus? Kann der Kanal übergehen?
- Gibt es natürliche Hindernisse im Bach- oder Flussbett, Durchflussengen (z. B. Brückenbauten), die zu einem
Eisstoß oder einer Verklausung führen können?
Vorbereitende Maßnahmen:
Wird ein Haus erst gebaut, unbedingt den Rat eines Fachmannes einholen. Ein anderer Standort, bestimmtes Baumaterial,
Einbau einer Rückstauklappe, der Verzicht auf einen Keller, das Errichten einer wasserdichten Wanne u.a.m. können
eine deutliche Verminderung der Bedrohung bringen.
Auf jeden Fall empfiehlt sich, den Haushalt 'krisensicher' zu machen:
- Haushaltsvorrat anlegen
- Dokumentenmappe anlegen
- Vorsorge für Trinkwasser treffen
- Weitere Selbstschutzvorsorgen treffen (Dichtmaterial, Sandsäcke, Räumwerkzeug, regenfeste Kleidung, Stiefel, etc.)
- Vorsorge für die Zusammenstellung eines Notgepäcks treffen
Über die materiellen Vorsorgen hinaus, gibt es noch etliches, das zu vereinbaren wäre, bevor es zu einer Notsituation kommt.
- Denken Sie an die Möglichkeit, dass nicht jedes Familienmitglied zu Hause ist. Vor allem mit Kindern sollte abgeklärt
sein, wo sie hingehen sollen. Vielleicht ist der kürzere und ungefährlichere Weg der zu Verwandten oder Freunden.
- Generell sollte überlegt werden, wohin, wenn das Haus verlassen werden muss (eine Evakuierung kann angeordnet werden).
(Quelle, auszugsweise: Niederösterreichischer Zivilschutzverband, www.noezsv.at)