Tipp 46: Massnahmen bei (drohenden) Überschwemmungen
Letzte Vorbereitung - 'Wenn es ernst wird!'
- Damit die notwendigen Tätigkeiten rechtzeitig erledigt werden können ist eine ausreichende Zeitspanne notwendig.
Daher Hochwasserwarnung ernst nehmen.
- Durch Beachtung einiger Punkte kann wertvolle Zeit gewonnen werden.
- Jedes Hochwasser verläuft anders! Keine Rückschlüsse aus alten Ereignissen ziehen! Keinen selbsternannten
Prognostikern glauben.
- Wetterlage verfolgen.
- Radio- und Fernsehmeldungen beachten. Lautsprecherdurchsagen verfolgen. Laufend informieren, wie sich die Situation weiter
entwickelt.
- Um rechtzeitig die eigenen Selbstschutzmaßnahmen anzuwenden, auf beginnenden Stegbau, Aktivieren von
Hochwasserschutzeinrichtungen usw.) achten
- Anweisungen der Behörde beachten!
- Auf Sirenensignale achten. Sonderregelung bei Gemeinden in Tälern mit flussaufwärts liegenden Staudämmen
erfragen. Z.B. in NÖ. Kamptal: "Wasseralarm" 10 Minuten lang 10 Sekunden Dauerton und 5 Sekunden Pause
- Behördlich angeordnete Maßnahmen umsetzen
- Nutztiere aus der Gefahrenzone bringen
- Tanks durch befüllen oder durch geeignete Halterungen gegen Aufschwimmen sichern. Öffnungen verschließen.
Technische Einrichtungen eventuell abmontieren
- Gegenstände die durch den Strömungsdruck mitgerissen werden können entfernen oder sichern.
- Bei ausreichender Gebäudestandsicherheit Abdichtungsmaßnahmen oder Flutung des Kellers vorbereiten und aktivieren
(Hochwassereinwirkungen)
- Gefährdung durch aufgestautes Treibgut beachten
- Bei Gefährdung Fahrzeuge aus der Garage / Abstellplatz in Sicherheit bringen.
- Nachbarschaftshilfe organisieren und durchführen. Nichtbetroffene sollen Betroffenen unaufgefordert helfen
- Gegenstände, die nicht nass werden dürfen, aus dem Keller räumen!
- Haupthähne und Schalter für Gas, Wasser, Strom abdrehen! (Achtung: Tiefkühltruhe)
- Für ein Verlassen des Gebäudes ein Notgepäck griffbereit halten
- Straßen, Wege können überflutet sein (Sinnhaftigkeit von Ausfahrten überprüfen), Gefahr erkennen -
Aquaplaning, Treibgut, Steinschlag, usw.; als sicher angesehene Verkehrswege können Lebensgefahr bedeuten
- Um Personenschäden zu vermeiden, auf Eigensicherheit achten. Die Gewalt des Wasser nicht unterschätzen
Bei Hochwasserereignissen kommt es durch falsches Verhalten (Neugier, Selbstüberschätzung, Leichtsinn, Unwissenheit
usw.) der Menschen, immer wieder zu Behinderungen der Hilfskräfte aber auch zu tragischen Unfällen. Durch richtiges
Verhalten könnten viele dieser Behinderungen und Unfälle vermieden werden.
Nach dem Hochwasser ist Aufräumen angesagt
- Mit den Aufräumungsarbeiten rasch beginnen. Durch Tierkadaver entsteht sonst Seuchengefahr. Auch wird der abgelagerte
Schlamm hart und kann dann nur mit erheblichem Kraftaufwand entfernt werden
- Erst mit dem Auspumpen des Kellers beginnen, wenn sichergestellt ist dass dadurch kein zusätzlicher Gebäudeschaden
entstehen kann
- Wenn notwendig Hausbrunnen entkeimen und Wassergüte überprüfen lassen (Vorschriften beachten)
- Da das Trinkwasser verschmutzt sein könnte, ist ein Wasservorrat immer günstig
- Vorsicht beim Öffnen von Garagen- und Hallentoren
- Um Schimmelpilzbefall zu verhindern, ist ein rasches und ausreichendes Trocknen des Mauerwerks durch geeignete Maßnahmen
sicherzustellen
- Wegen möglicher Entschädigungszahlungen wenden Sie sich an ihre Gemeinde
Fahrzeuge die nicht rechtzeitig aus der Gefahrenzone gebracht werden, verursachen erhebliche Probleme bei Hilfseinsätzen
aber auch für die Umwelt
Auto und Wasser
Zeichnet sich die Gefahr eines Hochwassers ab, ist folgendes zu tun:
- Fahrzeuge aus der Garage in Sicherheit bringen (eher zu früh als zu spät).
- Fahrzeuge, die im Freien abgestellt sind, aus der Gefahrenzone (See, Fluss, bereits überflutete Strassen) bringen.
- Achtung Urlauber! Auch an Ihrem Ferienort kann es unvermutet zu kritischen Ereignissen kommen. Prüfen Sie die Situation,
ehe Sie Ihr abgestelltes Fahrzeug für mehrere Stunden verlassen.
- Müssen Sie eine überflutete Stelle passieren:
- 'Tasten' Sie sich langsam vor (auch Schrittgeschwindigkeit kann zu schnell sein); dringt Wasser in den Motorraum, droht
ein kapitaler Schaden.
- Nach längeren Fahrten den Motor abstellen, damit der Katalysator abkühlt, ehe Sie durch das Wasser fahren.
Die Temperatur des Kat liegt bei etwa 700 Grad, wird er plötzlich abgekühlt, kann der Keramikkopf springen.
- Stand das Kfz bis zur Ölwanne oder gar über die Räder hinaus im Wasser, Motor nicht mehr starten! In die
nächste Werkstätte zur Überprüfung schleppen (Bremsflüssigkeit und Öl wechseln etc.)