Abschnitts-Atemschutzübung im Tanzpalast erstmals mit Wärmebildkamera
Datum: |
27.04.2005 |
Übungsleiter: |
Hauptbrandmeister Christian Dolkowski (Abschnitts-Atemschutz-Sachbearbeiter) |
Brand im Tanzpalast Baden. Von den 1700 Besuchern sind 50 verletzt. Sie können sich nicht selbst aus dem Gefahrenbereich retten. Beißender, gesundheitsschädlicher Rauch behindert massiv die Sicht. Spezialisten der Badener Feuerwehren mit schwerem Atemschutz und Wärmebildkamera retten die Verletzten aus der brennenden Halle. Hand in Hand übernehmen die Einsatzkräfte der Rettung die weiter Betreuung der geretteten Personen. In einem Sanitätszelt werden die Verletzten nach ihrem Verletzungsgrad eingeteilt. Die weitere Versorgung erfolgt sofort oder in den Zielkrankenhäuser.
Zum Glück ist dieses Szenario nur eine Großübung der drei Badener Feuerwehren und des Roten Kreuzes. Sie fand am Mittwoch den 27.4.2005 in der Zeit zwischen 19:00 und 21:00 Uhr im Tanzpalast Baden statt. Diese Abschnitts-Einsatzübung mit rund 80 Feuerwehrleuten in 16 Feuerwehrfahrzeugen, 30 Einsatzkräften der Rettung mit 5 Fahrzeugen und 50 Verletzten (35 vom Bundesheer und 15 von der Feuerwehrjugend) stellte die Leistungsfähigkeit der freiwilligen Hilfsorganisationen bei der Bewältigung von Großschadensereignissen eindrucksvoll unter Beweis.
Übungsverlauf: Im "Tanzpalast" Baden ist ein Brand ausgebrochen. Hauptaufgabe der Feuerwehren war es, bewusstlose Personen unter Verwendung von Raumluftunabhängigen Atemschutzgeräten möglichst rasch aus der Schadstoffzone zu retten. Der Einsatz der Spezialisten der Badener Feuerwehren unter "Nullsicht" wurde erstmals bei Abschnittsübungen durch den Einsatz einer Wärmebildkamera optimiert. Der Atemschutzwart der FF Baden-Leesdorf, Brandmeister Michael Hablecker meint dazu: "Bei solchen Großübungen lernen die Atemschutzträger ihre Grenzen kennen". Die kontinuierliche und rasche Wiederbefüllung der leeren Atemluftflaschen erfolgte durch ein leistungsfähiges Versorgungsfahrzeug. Es wurden ca. 50 Patienten, dargestellt durch Bundesheerangehörige und Jugendfeuerwehrleuten, von den Feuerwehren gerettet. "Diese Übung zeigt auch" meint Abschnittskommandant, Brandrat Martin Geiger, "dass das Tragen mit einer Rettungstrage intensiv geübt werden muss". Danach wurden die Geretteten von den MitarbeiterInnen des Roten Kreuzes behandelt und zur weiteren Behandlung nach dem Verletzungsgrad klassifiziert ("Triage"). Nach dieser Ersteinstufung erfolgt die weitere Versorgung an den dafür vorgesehenen Behandlungsplätzen und letztlich die Koordination eines simulierten Transportes in geeignete Zielkrankenhäuser. Es werden Fahrzeuge aller Kategorien sowie erweitertes Sanitätsmaterial zur Anwendung kommen, um eine bestmögliche Versorgung dieser großen Patientenzahl zu gewährleisten. Besonderer Wert wurde auf die Koordination der gemeinsamen Arbeit von Feuerwehr und Rotem Kreuzes gelegt. Ein weiterer Erfolgsfaktor ist bei Einsätzen dieser Größenordnung eine strukturierte Logistik. Es bedarf eines gut eingespielten Führungsstabes und entsprechend motivierter und geschulter Mannschaft um alle Aufgaben rasch und effizient umsetzen zu können.
Gemeinsam haben die Feuerwehren und das Rote Kreuz im Rahmen dieser Übung gezeigt, dass es in Baden kompetente und engagierte MitarbeiterInnen in den Hilfsorganisationen gibt, die genau diese Kompetenz einmal mehr unter Beweis gestellt haben. Abschließend dankt Stadtrat Kurt Staska den Einsatzkräften mit den Worten: "Wir hoffen, dass diese Übungsannahme niemals zu einen Ernstfall wird. Ich währe sehr dankbar, wenn Sie alle in Zukunft den Tanzpalast Baden immer nur als Privatpersonen und nie in Ihrer Funktion als Einsatzkräfte besuchen würden."