Schadstoffübung mit dem Bundesheer

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By FF-Baden-Leesdorf

Datum:

18.09.2010

Übungsleiter:

BR Geiger, FF Baden-Weikersdorf

Von 13. bis 23. September fand die größte Übung des Bundesheeres des Jahres statt: Die "European Advance 2010? (EURAD2010) mit über 6700 Teilnehmern, 50 Luftfahrzeugen und mehr als 200 Radfahrzeugen aus neun Nationen.

Im Übungsszenario enthalten sind die Terrorabwehr und der Katastrophenschutz. Geübt wird im Raum Allensteig und im "Tritolwerk" bei Wiener Neustadt. Um die Zusammenarbeit über die Einsatzorganisationsgrenzen hinweg zu üben, wurde auch die Feuerwehr und das Rote Kreuz eingeladen, bei einer Katastrophenschutzübung mitzuwirken. Vom Bezirk Baden wurde dazu die FF Baden Weikersdorf, FF Baden Stadt, FF Baden Leesdorf sowie die FF Möllersdorf eingeladen.
Der Teil der Übung mit den Feuerwehren aus dem Bezirk Baden fand am 18.9. am ABC- & Katastrophenhilfeübungsplatz des Österreichischen Bundesheeres "Tritolwerk" in Wiener Neustadt statt. Eintreffen der Feuerwehren im Bereitstellungsraum war um 17:30, Übungsleiter war BR Martin Geiger von der FF Baden Weikersdorf. Die Feuerwehr Baden Leesdorf nahm mit Pumpe und dem Rüst mit 9 Mann Teil.
Folgendes Übungsszenario musste abgearbeitet werden:
"Auf Grund eines Elementarereignisses (Erdbeben) ist eine Chemiefabrik eingestürzt. Chemikalien sind ausgetreten. Ca. 20 Betriebsangehörige sind zu Schaden gekommen. Verletzte Personen sind zu retten. Ggf. sind Bergungsmaßnahmen erforderlich. Auf Grund der vorhandenen Chemikalien (Salpetersäure) ist eine besondere persönliche Schutzausrüstung Schutzstufe 3 (SST3) erforderlich. Die eigenen Einsatzkräfte sind zu dekontaminieren.
Für die Durchführung der Patientendekontamination sind das Rote Kreuz sowie Spezialkräfte der Deutschen Armee eingeplant."

Verbindungsoffizier zum Bundesheer war Oberst Gutmann, der ebenfalls Mitglied der FF Möllersdorf ist.

Um 18:30 Uhr nach der Ersterkundung gab der Einsatzleiter BR Martin Geiger den Einsatzbefehl. Die Schadstoffgruppe der FF Möllersdorf rüstete sich sofort mit den gasdichten Schutzanzügen aus und bekam den Auftrag, einen umgekippten Behälter mit Salpetersäure abzudichten. Gleichzeitig rüsteten sich die weiteren Kräfte ebenfalls mit Chemieschutzanzügen aus, um mit der Rettung der Personen zu beginnen.

Zur realistischen Übungsdarstellung wurden kleine Schalen mit Salpetersäure aufgestellt, damit der Gefahrenbereich errochen, bzw. ermessen werden konnte.

Der Trupp der FF Möllersdorf konnte den Behälter innerhalb weniger Minuten abdichten und so die größte Gefahrenquelle beseitigen, von den weiteren Kräften mit Schutzanzügen wurden die Personen aus dem Gefahrenbereich gerettet und an die Deko-Einheit übergeben.

Als die Gefahr durch die ausgelaufene Salpetersäure beseitigt war, wurden immer noch einige Personen vermisst, die in den Tunneln unter dem Gebäude vermutet wurden. Die FF Baden Stadt bekam den Auftrag die Tunnel zu durchsuchen und die verletzten Personen zu retten. Ausgerüstet mit Helm- und Handlampen, sowie Tragetüchern begaben sich sechs Mann in die Dunkelheit. In dem verzweigten Tunnelsystem, das mit einigen Hindernissen verlegt war, dauerte es einige Zeit bis die Verletzten gefunden worden waren. Aber auch die letzten drei vermissten Personen konnten schließlich an die Personendekontamination übergeben werden.
Um ca. 21:30 Uhr fand die Übungsnachbesprechung statt.

Quelle: FF Baden-Weikersdorf