Löschtechniken bei einem Fahrzeugbrand
Datum: |
30.01.2013 |
Übungsleiter: |
Brandmeister Anton Rampl |
Am 30. Jänner 2013 widmete sich die Feuerwehr Baden Leesdorf dem Thema
Löschtechniken bei einem Fahrzeugbrand. Zweck dieser praktischen Übung war
es, die unterschiedliche Löschwirkung, wie auch die gesamten Vor- und
Nachteile der zur Verfügung stehenden Löschtechniken/-mittel unter nahezu
realen Bedingungen unter die Lupe zu nehmen. Dazu wurden 4 Brandobjekte in
Form von in Vollbrand stehenden PKWs zeitgleich von 4 Atemschutztrupps
abgelöscht. Dauer sowie Löschmittelverbrauch wurden dabei gemessen, um die
verschiedenen Löschangriffe miteinander vergleichen zu können.
Zum Einsatz kamen eine Hochdruck Löschanlage von Oertzen, ein
Schaum-Schnellangriff gefüllt mit Bioversal, ein Mittelschaumrohr und ein
C-Schnellangriff, welcher mit einem Hohlstrahlrohr (Durchflussleistung 17l)
ausgestatten war. Die Ergebnisse zeigten ein eindeutiges Bild: Der
Löschangriff mittels Hochdruck Löschanlage benötigte nicht nur die kürzeste
Zeit (rd. 3 Minuten) für das Ablöschen, sondern auch lediglich ca. 17l
Löschwasser. Ein ebenfalls recht akzeptables Ergebnis ließ sich mittels
eines Schaum-Schnellangriffs (Bioversal) erzielen. Der Brand konnte in rd. 3
Min. abgelöscht werden, dabei wurden ca. 150 l Löschwasser und 1,5l
Bioversal verbraucht. Nicht überraschend die ausgezeichnete Löschwirkung
beim Löschangriff mittels Mittelschaumrohr. Die Nachteile liegen jedoch
jedem gut ausgebildeten Feuerwehrmann auf der Hand. Für den Aufbau der
Löschleitung benötigt man im Vergleich um einiges mehr Zeit. Auch bedarf es
um den Brand effektiv löschen zu können einer dementsprechenden
Schaumqualität, welche nicht mit dem ersten Liter Wasser-Schaumgemisch
erreicht werden kann. Dies führt neben dem höheren Zeitaufwand (insgesamt
rd. 5 Min.) auch zu einem höheren Löschmittelbedarf (ca. 1500l Löschwasser
und 40l Schaummittel). Nicht überzeugen konnte der C-Schnellangriff. Die
immer wieder aufflackernden Brandherde machten es dem Atemschutztrupp
schwer, den PKW-Brand in angemessener Zeit und mit akzeptablem
Wasserverbraucht zu löschen (ca. 2000l Löschwasser, rd. 20 Min.), wärend die
Hochdrucklöschanlage des SRF, die zu Hilfe geholt wurde, dies innerhalb
kürzester Zeit und geringsten Wasserverbrauch (11l Wasser, ohne zumischen
von Bioversal oder Schaummittel !!!) schaffte.
BM Anton Rampl, welcher sich neben der Idee auch um die Ausrichtung der
Übung verantwortlich zeigte, betonte in seinem Fazit alle Löschmöglichkeiten
die unserer Wehr aufgrund guter Ausrüstung zur Verfügung stehen. Mannschaft,
aber vor allem Chargen, sollte vor Augen geführt werden, dass ein HD-Angriff
(wie oft in Einsätzen verwendet) meist sinnvoll ist, jedoch
situationsabhängig effektivere Löschtechniken eingesetzt werden können. Das
Kommando bedankt sich bei BM Klaus Kandler, BM Anton Rampl, LM Harald Wagner
und FM Georg Mrvka für die perfekte Vorbereitung, welche Voraussetzung für
einen seriösen Vergleich war, sowie bei den Kammeraden die sich für die
Nacharbeiten am nächsten Tag gemeldet haben.