Tipp 64: Richtig löschen
Bei einem Einsatz lautete die Alarmmeldung: "Küchenbrand im Gasthaus
Sonne". Nach Eintreffen der Feuerwehr wurde festgestellt, daß die
Fritteuse in Brand geraten war. Eine Küchenhilfe versuchte noch vor
Eintreffen der Feuerwehr, den Brand mit einem Kübel Wasser zu löschen.
Die nachfolgende Fettexplosion verletzte die Frau erheblich.
Beachten Sie daher folgende Tipps, sollten Sie einmal einen Brand löschen müssen:
- Wenn man brennende Flüssigkeiten, wie Öl, Fett oder Wachs löscht, besteht die
Gefahr einer sogenannten Fettexplosion. Wenn man brennende Metalle löscht, können
Metallteile explosionsartig herumspritzen.
- Nicht mit Wasser löschen:
- Fette, Öle
- Wenn Löschwasser in über 100° C heiße Flüssigkeiten gelangt, dehnt es
sich gewaltig aus: 1 Liter Wasser erzeugt 1700 Liter Wasserdampf! Brennt
beispielsweise der Inhalt eines Bitumenkessels und gelangt beim Löschversuch
Wasser in den Kessel, wird dadurch das siedende Bitumen heausgeschleudert
und kann die Löschenden schwer verletzen.
- Flüssigkeiten: Im allgemeinen ist bei Bränden von Hochdruckgasen größeren
Umfanges mit Wasser kein Erfolg zu erzielen. Gashahn schließen!
- Brennende Metalle: Durch die hohe Brandtemperatur von Leichtmetallen
wird das Wasser in seine Bestandteile zerlegt. Ein Gemisch aus Wasserstoff und
Sauerstoff ergibt das hochexplosive Knallgas.
Beispiel: Beim Löschen eines Sportwagens (bereits längere Vorbrenndauer)
entstanden beim Auftreffen des Löschstrahls sehr lebhafte und gefährliche
Reaktionen. Der Sportwagen war mit Magnesiumfelgen ausgestattet.
- Sicherheitsabstände einhalten, wenn man elektrische Anlagen löscht.
Da Wasser leitfähig ist, müssen bei unter Spannung stehenden elektrischen Anlagen
Mindestsabstände eingehalten werden, bei Niederspannung bis 1000 Volt ca. 1m bis 2m.
- Brände staubförmiger Stoffe: Durch den Wasserstrahl kann Staub, Mehl u.ä.
aufgewirbelt werden: Es besteht die Gefahr der Staubexplosion!
- Rauchfangbrände: Beim Einsatz von Wasser kommt es zu einer enormen Bildung
von Wasserdampf (1 : 1700, s.o.), die den Rauchfang oder Teile davon sprengen kann: Es
besteht die Gefahr, daß sich der Brand auf andere Stockwerke ausbreitet.
(Quelle: ÖBFV, www.oebfv.or.at)